Das Projekt

PfeilWozu braucht es (einen) SprachKick?

Fußballvereine und Fanszenen haben eine große Reichweite und Vorbildfunktion in der Gesellschaft. Sie stehen symbolisch für gesellschaftliche Teilhabe. Deshalb setzen sich viele Fußballverbände, Vereine und Fans gegen Diskriminierung und für Vielfalt ein.

In den Debatten rund um den Fußball spielen aber auch Vorfälle von Diskriminierung immer wieder eine große Rolle. Dies kann abwertende Gesten betreffen oder die Frage, wie vielfältig die Gremien des Fußballs besetzt sind. Oft werden die Vorfälle ausgelöst durch die Sprache von Offiziellen, Spieler*innen, Fans oder auch durch Stadionsprecher*innen, Sponsor*innen, Kommentator*innen oder auch durch Merchandise-Artikel und Bilder und Texte auf Vereinswebseiten. Nicht immer geschieht die Diskriminierung absichtlich. Trotzdem hat sie große Auswirkungen: einerseits wirkt sie negativ auf die Betroffenen, andererseits kann sie Anwesende mit einem entsprechenden Weltbild darin bestärken. Wie wir sprechen beeinflusst immer auch, wie wir den Fußball und unsere Gesellschaft wahrnehmen und umgekehrt.

Eine inklusivere und bewusstere Sprache kann auch im Fußball dabei helfen, möglichst alle Menschen anzusprechen und einzubeziehen. Auf diese Weise können wir alle dazu beitragen, auf dem Platz, auf den Tribünen und im Vereinsleben Ausgrenzung und Benachteiligung zu verringern.

PfeilUnser Ziel

Mit dem Projekt “SprachKick” soll

  1. eine grundlegende Orientierung und
  2. eine praktische Hilfe für diskriminierungssensible Sprache im Fußball geschaffen werden.

Diese Seite soll Verbänden, Vereinen, Fans und Fanprojekten dabei helfen, ihren Wissenstand zum Thema zu erweitern. Gleichzeitig will SprachKick Sicherheit in Bezug auf den Sprachgebrauch rund um gesellschaftliche Vielfalt aufbauen.

Dazu erklären wir hier Begrifflichkeiten und Hintergründe anhand verschiedener Beispiele aus dem Fußball. SprachKick gibt Empfehlungen für diskriminierungsarme Formulierungen in (deutscher) Alltags-Schrift- und -Lautsprache sowie in der Bildsprache. Leichte Sprache und Gebärdensprache sind (noch) nicht Gegenstand dieses Projekts.

Aber: Nobody’s perfect! Diese Seite erhebt keinen Anspruch auf inhaltliche Vollständigkeit. Alle mit noch mehr Interesse am Thema finden deshalb weitere vertiefende Erklärungen und Hintergründe in weiterführenden Quellen innerhalb jedes Abschnitts.

PfeilWer wir sind

SprachKick ist ein Projekt der Beratungsstelle KickIn!, dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) und der Aktion Mensch. Es wird von der Deutschen Fußball Liga (DFL) unterstützt.

Federführend waren folgende Autor*innen an SprachKick beteiligt:

Daniela Wurbs, Diplom-Sozialpädagogin, zertifizierte Beraterin für inklusive Prozesse und Nachhaltigkeit im Fußballmanagement, Leiterin der Beratungsstelle KickIn! für Inklusion im Fußball. Arbeitsschwerpunkte: Anti-Diskriminierungsarbeit, vielfaltsorientierte Organisationsentwicklung im Fußball. 

Hamid Mohseni, Master of Arts in Philosophie, arbeitet bei der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus Berlin. Seine Schwerpunkte sind dort u.a. Rechtsextremismus und Sport, insbesondere Fußball. 

Paula Scholz, Politologin und Kriminologin, Projektleitung für den Bereich Sport beim Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg e.V., Teil vom Netzwerk gegen Sexismus und sexualisierte Gewalt. Arbeitsschwerpunkte: Gender und Vielfalt im Fußball, Erinnerungs- und Bildungsarbeit zu Fußball im Nationalsozialismus 

Robert Claus, Magister in Europäischer Ethnologie und Gender Studies. Er arbeitet forschend sowie als zertifizierter systemischer Berater zu den Themen Vielfalt, Antidiskriminierung und Rechtsextremismus im Sport. Seit 2020 ist er angestellt im Modellprojekt „Vollkontakt – Demokratie und Kampfsport“

Die Inhalte wurden mit folgenden Expert*innenorganisationen im Themenfeld abgestimmt:


Darüber hinaus wurde das Feedback der bundesweiten Interessensverbände und Lebensweltexpert*innen verschiedener sozialer Gruppen im Fußball einbezogen:

PfeilAlles bleibt anders! Zur Aktualität von SprachKick

Unsere Gesellschaft wird immer vielfältiger, und mit ihr der Fußball. Immer mehr Vertreter*innen sozialer Gruppen sprechen, spielen, singen und jubeln mit. Sie mischen sich in gesellschaftliche Debatten ein und finden zunehmend Gehör. Dadurch wandelt sich auch unsere Sprache und entwickelt sich stetig weiter. Sie wird inklusiver – auf dem Platz und auf den Tribünen.

SprachKick wurde in einer Projektgruppe unter Einbeziehung vieler Menschen erarbeitet, die sich im Fußball mit diesen Themen beschäftigen. Darüber hinaus wurden die Inhalte mit zahlreichen Expert*innen außerhalb des Fußballs abgestimmt.

Gleichzeitig kann SprachKick aber immer nur eine Momentaufnahme als Orientierungshilfe für eine diskriminierungssensible, inklusivere Sprache im Fußball und im Alltag sein. Das Projekt bildet den aktuellen Diskussionsstand zum Thema im Jahr 2021 ab. Diese Website wird in regelmäßigen Abständen aktualisiert und ergänzt.

Im Zweifelsfall empfiehlt es sich immer, den Betroffenen von Diskriminierung, ihren Selbstorganisationen im Fußball und darüber hinaus zuzuhören. Bei Unsicherheiten über den aktuell korrekten Sprachgebrauch geben sie in der Regel die wertvollsten Hinweise.

Wir danken hiermit nochmals allen von ihnen ganz herzlich, die diesen Leitfaden mit ihren Perspektiven, ihrem Feedback und ihrer Expertise unterstützt haben!

Info
WARNUNG: auf dieser Seite wird in einigen Teilen diskriminierende Sprache verwendet. Dieses Vorgehen wurde nach einem langen Abwägungsprozess bewusst gewählt.

Wir wollen diskriminierende Sprache im Fußball durch konkrete Beispiele eindeutig benennen und ihren diskriminierenden Inhalt erläutern. Die Gegenüberstellung mit nicht-diskriminierenden Begriffen soll verdeutlichen, dass es gleichzeitig viele positiv besetzte Alternativen gibt.

Die Mehrheit der diskriminierenden Begriffe wird vollständig ausgeschrieben, um unmissverständlich klar zu machen, welche Begriffe damit gemeint sind. Einige der diskriminierenden Begriffe allerdings werden bewusst nicht ausgeschrieben und mit **** vervollständigt. Dies ist besonders dann der Fall, wenn davon ausgegangen werden kann, dass der Begriff und dessen abwertende Wirkung allgemein bekannt sind.

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